Wir sind überzeugt, Entwicklungshilfe scheitert, wenn sie nicht auf die Menschen hört und nicht diejenigen mitnimmt, die von ihr profitieren sollen. Deshalb steht bei uns der Mensch im Mittelpunkt der Arbeit und deshalb heißen wir Humission. Unsere Projekte setzen in den Bereichen Einkommen, Gesundheit und Bildung an und schaffen Freiheiten, die die Menschen selber für ihre Entwicklung nutzen können.
Diese Überzeugung kommt in unseren Projekten zum Ausdruck.

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ – Franz Kafka

It is our confidence, that development aid fails if it does not listen to the beneficiaries needs and does not take along those it should help. Therefore, the human being is in the centre of attention of our projects and therefore we are called Humission. Our projects are targeting three major topics Income, Health and Education and are aimed at creating the freedom for people to be the drivers of their ongoing personal development. This confidence can be seen in our projects.

„“Paths are made by walking.” – Franz Kafka.“

Drei Probleme, eine Lösung. Traditionelle Kochmethoden über offenem Feuer fordern in Malawi jährlich mehr Todesopfer als Malaria, Tuberkulose und HIV/Aids zusammen. Außerdem muss für den hohen Feuerholzverbrauch viel Wald gerodet werden und schließlich kommt es immer wieder zu Verbrennungen bei Kleinkindern. Der von Florian Klaus entwickelte und von uns in der Region Benga verbreitete Lehmofen leitet den Rauch aus den Wohnräumen, spart bis zu 50% Feuerholz und schirmt das offene Feuer vor möglichen Unfällen ab. Die Haushalte profitieren also nicht nur gesundheitlich, sondern sparen auch bei ihren Ausgaben für Feuerholz. Diese Einsparung kann jetzt in die Zukunft ihrer Kinder investiert werden. Da wir mit lokalen Maurern zusammenarbeiten, bieten wir außerdem Menschen aus der Region ein sicheres und gut bezahltes Arbeitsverhältnis.
Ein Ofen kann kostendeckend für etwa 25€ gebaut werden, wobei jeweils die Hälfte für Materialien und Löhne anfällt.

Three problems, one solution. Traditional cooking methods with open fires cost more lives in Malawi than tuberculosis and HIV/Aids combined. In addition, the high demand of firewood causes a high amount of wood clearing. Also, little kids get unnecessarily burned frequently. The clay oven developed by Florian Klaus and distributed by us in the region Benga, saves up to 50% of firewood and protects from the open fire. The households profit healthwise and save money, which can be invested in the future of their children. Because we work together with local bricklayers, we provide people from the region a secure and well-payed employment.
About 25€ are enough to build one oven, with half being material costs and half wages.

Die bisher gebauten Öfen funktionieren einwandfrei und die Resonanz der Haushalte ist äußerst positiv. Nach ersten Auswertungen lässt sich feststellen, dass Haushalte mit Öfen etwa 50% weniger Feuerholz verbrauchen und damit nicht nur die Umwelt geschützt wird, sondern auch etwa 2000 malawische Kwacha im Monat mehr für andere Ausgaben übrig sind. Das sind ca. 13% des monatlichen Haushaltseinkommen in der Region.

The stoves built so far are working perfectly and the response from households has been extremely positive. After first evaluations, it can be stated that households with stoves use about 50% less firewood, which not only protects the environment, but also leaves about 2000 Malawian Kwacha a month more for other expenses. This is about 13% of the monthly household income in the region.

Mit unserem Landwirtschaftsprojekt wollen wir den Weg ebnen, den Menschen auch in schwierigen klimatischen Bedingungen ein Leben ohne Not zu ermöglichen. Ein Leben, das aus eigener Kraft Gesundheit, Bildung und Einkommen sichert.
Mit steigender Weltbevölkerung und schwieriger werdenden landwirtschaftlichen Bedingungen in Subsahara-Afrika ist nachhaltige Landwirtschaft mit höherer Ausbeute an qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln wichtiger denn je. Wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen der letzten Jahrzehnte zeigen den Weg in eine nachhaltige Zukunft. Das Zusammenwirken aus sich ergänzenden Pflanzen und Boden erhaltenden Anbautechniken ermöglicht steigende Ernten. Gleichzeitig kann eine ausgewogene Ernährung durch nährstoffreiche Nahrungsmittel sichergestellt werden. Verbleibende Erzeugnisse können zur finanziellen Stärkung der Kleinbauern beitragen.
Hier wollen wir ansetzen. Wir etablieren ein Beispiel dieser Vorgehensweise anhand eines Feldes vor Ort. Dieses bildet den Grundstein für die Weitergabe des Wissens im Rahmen eines Ausbildungsprojektes, welches den Kenntnisstand auch zertifiziert. Das Bildungsprogramm besteht aus dem Erlernen der Anbautechniken, sowie der optimalen Verwertung der produzierten Nahrungsmittel.
Durch persönliche Erfahrungen und Erfolge wird das Erlernte gefestigt und weitergegeben, sodass externe Hilfe nicht mehr notwendig ist.

With our agricultural project, we want to pave the way to enable people a life without need even in difficult climatic conditions. A life that secures health, education and income through their own efforts.
With a growing global population and increasingly difficult agricultural conditions in Sub-Saharan Africa, sustainable agriculture with higher yields of high-quality food is more important than ever. Scientific findings and practical experience gained in recent decades reveal the way to a sustainable future. The combination of complementary crops and soil-conserving cultivation techniques enables increased yields with a balanced dietary supply of nutritious food. Remaining products can contribute to the financial reinforcement of small farmers.
This is where we want to contribute. We establish an example of this approach (possibilities) using a field on site. This will form the basis for the transfer of knowledge within the framework of an educational program which will also certify the level of knowledge. The educational program consists of learning the cultivation techniques and the optimal utilization of the produced food.
Through personal experience and successes, the knowledge gained is consolidated and passed, so that external help is no longer required.

Das Konzept basiert auf der strukturierten Unterteilung des Modellfeldes in 10m × 10m Quadranten, auf dessen Ecken jeweils ein Anabaum (Faidherbia albida) gepflanzt wird. Der Anabaum ist in der Lage Stickstoff zu fixieren, Wasser aus tieferen Erdschichten aufzunehmen und durch seine Blätter den Boden zusätzlich vor Erosion zu schützen. Innerhalb eines Quadranten wird dann eine Mischkultur aus Mais (Zea), Maniok (Cassava) und den Leguminosen Straucherbse (Cajanus) oder Juckbohne (Mucuna) angepflanzt. Zwischen den Vegetationsperioden wird die Bodenqualität aktiv mithilfe von Terra Preta (siehe Tonnenprojekt) erhalten.
Das Modellfeld wird im Rahmen des bald startenden Global Grant Projektes als Trainingsstätte verwendet, um Wissen anhand praktischer Erfahrung weiterzugeben.
Besuch Manvester Ackson 2022

The concept is based on the structured division of the model field into 10m × 10m quadrants, on each corner of which an ana tree (Faidherbia albida) is planted. The ana tree is able to fix nitrogen, absorb water from deeper soil layers and additionally protect the soil from erosion through its leaves. Within a quadrant, a mixed crop of maize (Zea), cassava and the legumes pigeon pea (Cajanus) or cowpea (Mucuna) is then planted. Between growing seasons, soil quality is actively maintained with the help of Terra Preta.
The model field will be training site of the soon starting Global Grant. Here, knowledge will be transferred through practical experiences. Visit Manvester Ackson 2022

Zum Kochen wird in Malawi hauptsächlich Holzkohle verwendet. Diese wird aus lokalen Bäumen hergestellt und trägt maßgeblich zur starken Entwaldung von Malawi bei. Hier greift unser Tonnenprojekt ein. Konstruiert von Studierenden der RWTH Aachen bei RecyCoal ermöglicht die Tonne die Herstellung von Kohle aus Pflanzenabfällen, wie Maisspindeln, die bei der Landwirtschaft anfallen. Die produzierte Kohle kann lokal verkauft werden oder in unserem Ofen verwendet werden. Die Tonne besteht aus zwei alten Ölfässern und kann von lokalen Schweißern hergestellt werden.
Nach einem ersten Pilotprojekt soll die Tonne mit einem Global Grant Projekt verbreitet werden. Dieser Antrag soll mit dem Rotary Club Aachen und Lilongwe 2023 starten und Menschen vor Ort eine Erwerbstätigkeit ermöglichen. Zusätzlich kann aus der Biokohle in Kombination mit Tierdung ein preiswerter Biodünger hergestellt werden, der teuren, chemischen Dünger ersetzt und die Bodenfruchtbarkeit erhält. Dieser Biodünger ist die zweite Säule unseres Global Grants. Report Global Grant

Charcoal is mainly used for cooking in Malawi. The charcoal is produced from local trees and therefore a driver of deforestation in Malawi. Our barrel project provides a relief to this problem. It was developed by Students from the RWTH Aachen under the RecyCoal organization. The barrel can produce biochar from agricultural plant waste like corncobs. The produced biochar can be sold locally or used in one of our ovens. Only two old oil barrels are needed for the barrel and can be welded locally.
After a first pilot project we want to spread the barrel usage with a global grant. Starting in 2023 we want to work together with the Rotary Clubs of Aachen and Lilongwe to enable locals to build a livelihood from this system. Furthermore, the biocharcoal can be combined with animal manure to create a cheap bio-fertilizer that can replace expensive, chemical fertilizers und sustain the soil fertility. The bio-fertiliizer is the second pillar of our Global Grant. Report Global Grant

Malawi fehlt es an nachhaltigen Düngemittel Alternativen. Das Projekt Nyonga lieferte 2023 einen ersten Lösungsansatz: Humane Restströme wurden in innovativen low-tech Trenntoiletten gesammelt. Weitere Separationstoiletten, in denen Urin von Kot getrennt wird, werden an bereits identifizierten Schlüsselstellen gebaut. Der Urin wird über Milchsäurebakterien zu Flüssigdünger fermentiert und der Kot zur Produktion von Feststoff Dünger in der bereits vorhandenen Biogas Anlage genutzt. Zur Skalierung der Düngemittel Produktion wird eine Fermentationsanlage auf dem Grundstück von Humission gebaut.
Durch die Benutzung der Toiletten wird nicht nur die öffentliche Gesundheit durch die Vermeidung von epidemiologischen Krankheiten wie Cholera o.Ä. verbessert, sondern die Toiletten bieten auch einen Ort, wo Frauen sicher den Stuhlgang verrichten können. Als weitere Motivation zur Benutzung der Toiletten dienen die Beteiligung an dem entstanden Düngemittel Produkt sowie dem Umsatz durch den Verkauf des Düngers. Das Düngemittel kann unmittelbar zur ganzjährigen Produktion von eigenen Nahrungsmitteln eingesetzt werden. Dabei spart die lokale Bevölkerung immense Kosten für den Kauf von chemischem Dünger. Der direkte CashFlow aus der Beteiligung am Umsatz ermöglicht es, entstandene Finanzierungslücken von Alltagsprodukten und Dienstleistungen zu schließen, deren Preise durch eine hohe Inflation stark gestiegen sind. Der biobasierte Dünger ist zu 100 % abbaubar. Erstmals werden Ackerböden fruchtbarer durch ihre Bestellung und veröden nicht durch Überdüngung.
Humission dient als Inkubationshub für den Transport, die Fermentation und den Verkauf des Düngers sowie als Anlaufstelle bei Problemen. Desweiteren wird von uns geschultes Personal eingesetzt, um Gesundheitsrisiken bei der Ernte der humanen Abfallströme zur vermeiden.

Malawi lacks sustainable fertilizer alternatives. The Nyonga project provided an initial solution in 2023: human waste streams were collected in innovative low-tech separation toilets. Further separation toilets, in which urine is separated from faeces, are being built at key locations that have already been identified. The urine is fermented into liquid fertilizer using lactic acid bacteria and the faeces are used to produce solid fertilizer in the existing biogas plant. To scale up fertilizer production, a fermentation plant will be built on the Humission site.
Using the toilets not only improves public health by preventing epidemiological diseases such as cholera and the like, but the toilets also provide a place where women can defecate safely. Another motivation for using the toilets is the participation in the resulting fertilizer product as well as the revenue from the sale of the fertilizer. The fertilizer can be used directly for the year-round production of their own food. This saves the local population immense costs for the purchase of chemical fertilizer. The direct cash flow from the share in sales makes it possible to close financing gaps for everyday products and services whose prices have risen sharply due to high inflation. The bio-based fertilizer is 100% biodegradable. For the first time, arable land becomes more fertile through cultivation and does not become desolate due to over-fertilization.
Humission serves as an incubation hub for the transport, fermentation and sale of the fertilizer and as a point of contact in the event of problems. We also employ trained personnel to avoid health risks when harvesting the human waste streams.

Bildung ist eine der Entwicklungssäulen, die Humission fördern möchte. Seit unserer Gründung haben wir mit unserem damaligen Partner vor Ort, MCSPA, 10 Studenten aus der Region Benga ein Studium über 3 Jahre mit 400€ / Jahr und Student:in finanziert. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Projektes haben wir uns entschlossen, das Thema Bildung breiter zu fassen, um so eine größere Zahl Menschen auch mit kleineren Beiträgen fördern zu können. Ein Beispiel sind die Fahrerlaubnisse für unsere lokalen Mitarbeiter Pascally und Frank. Diese müssen mobil sein, aber häufig fehlt die Fahrerlaubnis, die sie mit eigenen finanziellen Mitteln nicht erlangen können. Die finanzielle Unterstützung hierbei ist eine gute Investition in die Zukunft, da die Einsätze vor Ort (z.B. Training zur Pyrolyse) somit planbarer und effizienter werden.
Ein weiteres wichtiges Projekt ist das Youth Empowerment. Unser langjähriger Freund und Direktor vor Ort, Pascally Tambala, der mit unserer Unterstützung eine erfolgreiche Ausbildung im Gesundheitswesen abgeschlossen hat, setzt hier mit einem niedrigschwelligen Programm bei der jungen Generation Malawis an. Zweimal im Jahr findet eine Art Camp statt, bei dem neben einem Fußballturnier und einem Netzballturnier auch Gesprächsrunden zu Gesundheit und Hygiene stattfinden. Einen Schwerpunkt bildet dabei die sexuelle Aufklärung junger Mädchen und Frauen, die in Malawi immer noch sehr früh in eine Ehe gedrängt werden. Aktuell erreicht das Programm ca. 60 junge Menschen im Alter von 12 – 35 Jahren. Der Einzugsbereich erstreckt sich von Mtosa (bei Benga) bis Chia (bei Chingole). Aktuell beteiligen sich 18 junge Menschen aus dem Raum Benga, Phakwe und Byvobyvo an einem landwirtschaftlichen Projekt, bei dem sie den Einsatz und die Vorteile von Terra Preta kennenlernen (s. Pyrolysetonnen). Hierzu wurde in Benga ein Feld bzw. eine Farm zur Demonstration angemietet.

Education is one of the pillars of development that Humission wants to promote. Since our foundation, together with our local partner at the time, MCSPA, we have financed 10 students from the Benga region to study for 3 years with €400 per year per student. Following the successful completion of this project, we decided to broaden the scope of education in order to be able to support a larger number of people with smaller contributions. One example is the driver’s licenses for our local employees Pascally and Frank. They need to be mobile, but often lack a driving license, which they cannot obtain with their own financial resources. The financial support here is a good investment in the future, as it makes local assignments (e.g. pyrolysis training) more predictable and efficient.
Another important project is youth empowerment. Our long-time friend and local director, Pascally Tambala, who has successfully completed his training in the healthcare sector with our support, has launched a low-threshold program for Malawi’s younger generation. Twice a year, a kind of camp is held where, in addition to a soccer tournament and a netball tournament, discussions are held on health and hygiene. One focus is on sexual education for young girls and women, who are still forced into marriage at a very early age in Malawi. The program currently reaches around 60 young people between the ages of 12 and 35. The catchment area extends from Mtosa (near Benga) to Chia (near Chingole). Currently, 18 young people from the Benga, Phakwe and Byvobyvo area are taking part in an agricultural project in which they are learning about the use and benefits of Terra Preta (see pyrolysis garbage cans). A field or farm was rented in Benga for demonstration purposes.